9. Contracting
Beim Betrieb von BHKW wird häufig ein Dritter als Contractor eingeschaltet. Der Contractor plant, finanziert, und beschafft das BHKW. Er übernimmt häufig darüber hinaus die kaufmännische und technische Betriebsführung. Der Contractingnehmer (das Unternehmen, das mit Energie versorgt wird) verlagert somit die entsprechenden Risiken entgeltlich auf ein spezialisiertes Unternehmen. Daher wird in diesem Zusammenhang regelmäßig vom Contracting gesprochen, auch wenn der Begriff für sich genommen wenig aussagekräftig ist.
Gewöhnlich wird zwischen vier Arten des Energie-Contractings unterschieden. Üblich sind Energieliefer-, Einspar-, Finanzierungs- und Betriebsführungs-Contracting.
Zur Einordnung der wirtschaftlichen Bedeutung des Contractings-Marktes in Deutschland führt die beim BAFA angesiedelte Bundesstelle für Energieeffizienz auf:
„Für den gesamten Contracting-Markt wird in der von der Bundestelle für Energieeffizienz in Auftrag gegebenen Marktstudie für ausgewählte Bereiche des Energiedienstleistungsmarktes (Energieberatung, -audit, Energiemanagement, Contracting) 2013 ein Marktvolumen von ca. 3-4 Mrd. Euro geschätzt, die mit einer Zahl von 90.000-100.000 Verträgen generiert werden.
In den letzten Jahren konnte eine robuste Entwicklung von ca. 8-14 % jährlichen Wachstums verzeichnet werden. Insgesamt wird das Potenzial des Marktes als hoch eingeschätzt, die Wachstumsraten in dieser Größenordnung sollen weiter anhalten. Der mit Abstand größte Umsatz wird durch Energieliefer-Contracting generiert: Im Jahr 2013 wurden 84% des Umsatzes durch Energieliefer-Contracting, 9% mit Einspar-Contracting sowie 4% mit Betriebsführungs-Contracting erzielt. Die restlichen 3% des Gesamtumsatzes kamen durch Finanzierungs-Contracting zu Stande.“